Der Klimawandel betrifft die junge Generation besonders. Bleibt ein wirksamer Klimaschutz jetzt aus, werden viele negative Folgen zeitversetzt in den kommenden Jahrzehnten spürbar. Schon jetzt ist die Durchschnittstemperatur in Edewecht um 1,1°C höher als vor rund 50 Jahren. Die Perspektive der Jugendlichen auf den Klimaschutz in ihrer Gemeinde ist daher ein wichtiger Bestandteil des in der Erstellung befindlichen Klimaschutzkonzepts. 15 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren von allen vier weiterführenden Schulen, haben sich am 10. Februar auf Einladung von Edewechts Klimaschutzmanager Sebastian Ross für einen halbtägigen Workshop virtuell getroffen. Gemeinsam wurden Elemente eines klima- und ressourcenfreundlichen Edewechts im Jahr 2045 entwickelt und konkrete Projektideen auf dem Weg dorthin erarbeitet.
Nach einer kurzen Einführung durch das begleitende Projektbüro ARSU aus Oldenburg und einer Begrüßung der Teilnehmenden durch Bürgermeisterin Petra Knetemann, haben sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen zusammengefunden. Dank der verwendeten Plattform „Gather“ war der digitale Austausch besonders interaktiv. So konnten sich die Teilnehmenden mittels Videofigur frei im Veranstaltungsraum bewegen, Gespräche untereinander führen und ihre Ideen in verschiedenen digitalen Arbeitsbereichen selbstständig notieren.
Im Handlungsfeld Fortbewegung und Mobilität im Alltag sehen die Jugendlichen mehr Achtsamkeit, eine bessere Taktung des Busverkehrs, den Ausbau von Radwegen sowie die stärkere Nutzung von alternativen Antrieben als wichtige Bausteine zum Klimaschutz. Im Umgang mit Natur und Umwelt wurde vor allem auf die Bedeutung von Bäumen und Gewässern für ein ausgeglichenes Lokalklima hingewiesen. Auch der Bereich Strom und Energieproduktion wurde von den Teilnehmenden ausführlich behandelt. Dort wird vor allem der Ausbau von Erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind als wichtig erachtet und die Errichtung von Solaranlagen auf den Schulgebäuden und dem Rathaus gefordert. Im vierten Handlungsfeld wurde über den Klimaschutz in den Gebäuden gesprochen. Die Schülerinnen und Schüler sehen es als wichtig an, Häuser zu renovieren statt neu zu bauen und wenn gebaut wird, sollten umweltfreundliche Materialien verwendet werden und die Gebäude möglichst wenig Energie verbrauchen.
Übergreifend möchten die Jugendlichen mehr eingebunden, beteiligt und befragt werden. Dies könnte beispielsweise über Umfragen zu bestimmten Themen erfolgen oder über gemeinsame Projekte. Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler bereits konkrete Ideen, wie sie zum Beispiel über einen Spendenlauf selbstständig Geld für Klimaschutzprojekte sammeln könnten.
„Die Jugendlichen haben sich mit großem Engagement beteiligt und das schwierige Thema Klimawandel und Klimaschutz bemerkenswert auf den Punkt gebracht. Das hilft uns sehr, die Interessen der Jugend im Klimaschutzkonzept besser zu verstehen und zu berücksichtigen.“ fasst Klimaschutzmanager Ross die Veranstaltungsergebnisse zusammen.
Der aktuelle Stand des Klimaschutzkonzepts wird im nächsten Ausschuss für Landwirtschaft, Klima- und Umweltschutz am 15.03 vorgestellt.