Bis März können Interessierte noch am Entwicklungskonzept mitarbeiten
Mehr Jugendliche für Ehrenamt und Vereinsarbeit begeistern, barrierefreie Begegnungsräume für die Menschen vor Ort schaffen und Angebote für ältere Menschen ins Leben rufen – so lassen sich einige der Wünsche und Ideen der Bürgervereine aus der „Parklandschaft Ammerland“ zusammenfassen, die im Rahmen einer aktuellen Befragung zum EU-Programm LEADER geäußert wurden.
Vom europäischen Förderprogramm LEADER für den ländlichen Raum profitieren Gemeinden und Betriebe sowie Vereine und Privatpersonen aus dem Ammerland seit 2016. Insgesamt 2,5 Mio. Euro aus Brüssel und rund 1,9 Millionen obligatorische Mitfinanzierung der beteiligten fünf Gemeinden sind bereits in die Umsetzung verschiedener Ideen geflossen – zum Beispiel in den Bau des „Dorfplatzhäuschens“ in Osterscheps im vergangenen Jahr, für das 53.000 Euro an Fördermitteln bewilligt wurden. Damit solche Fördermöglichkeiten auch in Zukunft bestehen, wird aktuell an der Fortschreibung des regionalen Entwicklungskonzepts gearbeitet, für das die Befragung wichtige Impulse gegeben hat.
„Das große Engagement unserer Vereine bestärkt uns nachdrücklich darin, uns erneut um eine Programmteilnahme zu bewerben“, sagt Jörg Pieper, Bürgermeister aus Wiefelstede und Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) für das LEADER-Programm im Ammerland. Gemeinsam mit seiner Amtskollegin und -kollegen sowie engagierten Ehrenamtlichen aus der Region hat er sich jüngst auf Eckpunkte für die künftige Ausgestaltung des LEADER-Programms in den Jahren 2023-2027 verständigt.
Die vier bestehenden Handlungsfelder zu den Themen Landschaft, Umwelt, Freizeit, Tourismus, Demografie und Ortsentwicklung werden auch künftig Bestand haben, sollen aber inhaltlich zum Teil noch überarbeitet werden – unter anderem im Hinblick auf Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels sowie das Wassermanagement in der Region.
Um dafür die Grundlagen zu schaffen und die von Land und EU definierten Fördervoraussetzungen zu erfüllen, hat sich die Gruppe zunächst mit Organisations- und Finanzierungsfragen befasst. Für Vereinsprojekte wird zukünftig beispielsweise eine EU-Förderung von 70 % vorgeschlagen, die dann noch aus nationalen öffentlichen Mitteln um weitere 17,5 % aufgestockt werden muss. „Das wird unseren Vereinen ganz erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen“ ist sich Pieper sicher.
Ab Ende Februar treten die Arbeitsgruppen erneut zusammen, um die konkreten Fördertatbestände und -ziele für die vier geplanten Handlungsfelder zu fixieren.
Diese Arbeit findet übrigens nicht hinter verschlossenen Türen statt: Wer sich einbringen und Anregungen liefern möchte, kann sich gerne beteiligen und an Udo Meints in der LEADER-Geschäftsstelle im Rathaus der Stadt Westerstede wenden. Bis März ist eine Mitarbeit am Entwicklungskonzept noch möglich, bevor es dann bis spätestens am 30. April 2022 in Hannover vorgelegt werden muss. Ab 2023 können dann die Mittel fließen und die Umsetzung der neuen Projekte in Angriff genommen werden. Hierzu sind Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Verbände eingeladen, ihre Ideen und Projekte vorzustellen und erhebliche Zuschüsse zu beantragen. Noch stehen zudem für die Zeit bis zum 31. Dezember diesen Jahres Projektmittel zur Verfügung, die zukunftsweisend für die örtlichen Gemeinschaften eingesetzt werden können und sollen. Weitere Informationen zum aktuellen Programm finden sich unter www.leader-ammerland.de. Auf dieser Seite sind als Anregung die bereits bewilligten und abgeschlossenen Projekte dargestellt und machen „Appetit“ auf mehr, betont Bürgermeister Jörg Pieper.