Kommunale Wärmeplanung in Edewecht
Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Edewecht hat am 19.11.2024 beschlossen, für die Gemeinde Edewecht einen ersten kommunalen Wärmeplan aufzustellen.
Mit dem Wärmeplan legt die Gemeinde Edewecht den Grundstein für eine klimafreundliche, wirtschaftliche und sozialverträgliche Wärmeversorgung. Sie ermittelt auf welche Weise erneuerbare Wärmequellen, wie Erdwärme, Umgebungsluft, Gewässer, Biogas und Abwärme bestmöglich zur Versorgung beitragen können.
Dies ist erforderlich, da die Wärmeversorgung in den Haushalten und Betrieben bundesweit wie auch in der Gemeinde Edewecht noch überwiegend auf fossilen Energien, wie Erdöl und Erdgas basiert. Die Umstellung auf erneuerbare Wärme ist deshalb ein zentraler Bestandteil zur Erreichung der → lokalen wie auch übergeordneten Klimaschutzziele.
Welche Bedeutung hat die Wärmeplanung für Bürgerinnen und Bürger?
Der Wärmeplan hat keine rechtliche Außenwirkung. Insbesondere bedingen die Erarbeitung und der Beschluss eines kommunalen Wärmeplans nicht die frühzeitige Inkraftsetzung der 65 % Erneuerbare-Regelung des Gebäudeenergiegesetzes. Die Wärmeplanung selbst verpflichtet somit auch noch niemanden zum Handeln. Sie schafft jedoch klare Perspektiven und Orientierung – für Eigentümerinnen und Eigentümer, Investoren, Energieversorger, Handwerk und Politik.
Ablauf der Wärmeplanung
Der Ablauf der Kommunalen Wärmeplanung ist im → Wärmeplanungsgesetz des Bundes geregelt. Zunächst wird die aktuelle Wärmeversorgungssituation analysiert (Bestandsanalyse). Hierzu werden Daten über den Wärmebedarf und die Energieinfrastruktur erhoben und ausgewertet. Die Daten werden vom Energienetzbetreiber und den bevollmächtigten Schornsteinfegern zur Verfügung gestellt. Als Resultat der initialen Eignungsprüfung wurde für die Gemeinde Edewecht bereits festgestellt, dass von einer verkürzten Wärmeplanung nach § 14 WPG abgesehen wird und das Regelverfahren Anwendung findet.
Im nächsten Schritt wird im Rahmen einer Potenzialanalyse ermittelt, wo und in welchem Umfang im Gemeindegebiet Wärmequellen aus erneuerbaren Energien und Abwärme sowie Wärmespeicher zur Verfügung stehen. Anschließend wird ein Zukunftsbild ausgearbeitet, wie bis zum Zieljahr 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung ausgestaltet werden kann (Zielszenario). Zuletzt werden spezifische Maßnahmen definiert, die innerhalb der nächsten fünf Jahre umgesetzt werden sollen (Umsetzungsstrategie).
Die Gemeinde Edewecht kooperiert bei der Erstellung des Wärmeplans mit dem Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik (IAPG), der Jade Hochschule am Standort Oldenburg sowie der EGS-plan Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik mbH mit Sitz in Stuttgart als Unterauftragnehmer der Jade Hochschule.
Begleitet wird der Prozess der Erstellung des kommunalen Wärmeplans durch die Beteiligung und Information der lokalen Akteure und der Öffentlichkeit. Um einen fundierten Wärmeplan erstellen zu können, ist die Gemeinde Edewecht als planungsverantwortliche Stelle auf die Kooperation und Mitwirkung aller für diesen Prozess relevanten Akteure angewiesen und wird an dieser Stelle regelmäßig über Fortschritte und mögliche Hemmnisse informieren.

Weitergehende Informationen
Präsentationsfolien – Zwischenstand (PDF)
In den Präsentationsfolien werden erste Ergebnisse der Wärmeplanung in der Gemeinde Edewecht vorgestellt. Die Folien wurden im November 2024 im Rahmen der → Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Klima- und Umweltschutz von der Jade Hochschule vorgestellt.

Ihr Ansprechpartner
Sebastian Ross
Fachbereich III – Bauverwaltung
Klimaschutzmanager
Tel.: 04405 916-2290
ross@edewecht.de